Jahrestag

Auch zwölf Jahre nach dem 11. September 2001 ist heute für mich kein Tag wie jeder andere – die von zwei vollbesetzten Flugzeugen getroffenen und einstürzenden Türme in New York, dieser Einbruch fanatischen Zerstörungswillens in den Alltag westlicher Zivilisation, das hat sich tief eingebrannt.

Und noch lange ist keine Eindämmung des islamistischen Wahnsinns in Sicht – im Gegenteil, die Gotteskrieger im Namen Allahs sorgen in vielen Teilen der Welt für wachsendes Chaos, vor allem auch untereinander, siehe Afghanistan, Irak, Ägypten, Syrien…

Auch heute erwarte ich, sofern man von diesem Tag überhaupt noch Notiz nimmt, wieder irrwitzige Relativierungsversuche, kluge Selbstbezichtigungen westlicher Intellektueller, Schadenfreude gegenüber den USA oder Verschwörungsmutmaßungen. Dass der militante Islam, der fundamentalistischen Glauben als Weltgesetz durchsetzen will,  ein Grundproblem unserer Zeit ist, will kaum jemand wahr haben, auch aus Angst, in die falsche politische Ecke gesteckt zu werden, auch aus dem Selbstbild heraus, dass man als aufgeklärter, friedensliebender Mensch doch  keinen Argwohn gegen Vertreter einer Religion hegen mag. Sicher ist Dialog nötig – aber auch ein von „Appeasement“ freier Blick auf die Lage.